
Übernahme operative Verantwortung der Supply Chain im Rahmen einer Vakanzüberbrückung für ein führendes Unternehmen aus dem Getriebebau in der Nutzfahrzeugindustrie
als Interim Leiter Supply Chain
Informationen zum Auftraggeber / Arbeitgeber
Unternehmenstyp:
Internationaler Mittelstand
Branche:
Getriebebau / Maschinenbau Nutzfahrzeugindustrie
Größe:
- Umsatz: ca. 130 Mio Euro im betroffenen Werk
- Mitarbeiterzahl: 530
Situation beim Auftraggeber:
- Leiter Supply Chain hat das Unternehmen plötzlich verlassen
- Hohe Rate Fehlteile in der Produktion
- Hohe Stillstandzeiten durch Fehlteile an den Produktionslinien
- Unklare Ursache für Produktionsstillstände aufgrund von Fehlteilen
Informationen zum Mandat
RAHMENPARAMETER
Rolle:
Interim Leiter Supply Chain
Zeitraum (Dauer):
02/2023 bis 08/2023 (6 Monate)
Verantwortungsbereich:
- Operative Verantwortung für 175 Mitarbeiter innerhalb der Supply Chain
- Budgetverantwortung 5 Mio Euro
- Verantwortung interne Logistik, Fehlteilemanagement, operativer Einkauf, In- und Outbound Logistik
- Verantwortung Lagerbestände Rohmaterial und Fertigware
- Verantwortung Outbound zum Kunden; Liefertermintreue
- Kundeneskalation bei Großkunden
Auftrag
Hauptaufgabe:
- Analyse und Abstellmaßnahmen der erheblichen Produktionsstillstände bedingt durch Fehlteile
- Sicherstellung einer reibungslosen Versorgung der Montagewertströme
Unteraufträge:
- Analyse und Identifizierung der Ursachen für die fehlteilbedingten Produktionsstillstände
- Analyse und Eliminierung der Fehlbestände am Lager / Gewährleistung sicherer Materialdisposition
- Gewährleistung der Liefertermintreue zum Kunden
- Neuausrichtung und Stabilisierung des Kanban Systems Eigenfertigungskomponenten
- Neuausrichtung und Stabilisierung C-Teile Kanban mit externem Dienstleister
- Re-Strukturierung der fragilen und fehlerbehafteten Kommissionier-Vorgänge in die Wertströme
- Implementierung von Lösungen für undefinierte Warenbewegungen mit häufigen Suchvorgängen
- Eliminierung der Einlastung von Planaufträgen ohne Kundenbezug die zu hohen Beständen ohne Bedarfe führen
- Analyse der Grenzkapazität in der Produktion und entsprechende Kommunikation zum Kunden
- Eliminierung der Kosten für Sondertransporte (Straße und Luft) durch Rückstände in der Produktion, hervorgerufen durch Fehlteile
- Re-Strukturierung der Fertigungssteuerung durch Implementierung von verlässlicher Kapazitätsplanung statt Bauchgefühl
Massnahmen
- Aufbau eines detaillierten, digitalen Kennzahlensystems zur Erfassung der logistischen Störungen (Pareto)
- Quantifizierung und Qualifizierung der logistischen Störungen hinsichtlich Häufigkeit, Dauer und Ursache
- Visuelle, digitale, grafische Darstellung der Störungsparameter
- Implementierung einer permanenten Inventur der kritischen Komponenten
- Analyse und Abstellung der Ursachen für ständige Bestandsdifferenzen
- Implementierung einer gesicherten Kanban-Versorgung JIT der Produktion mit Eigenfertigungskomponenten
- Re-Organisation der Zusammenarbeit mit C-Teile Lieferanten zur Sicherstellung der Versorgung JIT
- Sicherstellung einer vollständigen Kommissionierung in die Wertströme durch digitale und personalisierte Prozesse
- Bereinigung der Planaufträge ohne Kundenbezug zur Reduzierung der Lagerbestände
- Analyse und Abgleich der eigene Grenzkapazität; Kommunikation der Grenzkapazität gegenüber (OEM-) Kunden und deren Bedarfen. Überarbeitung Lieferpläne mit dem Kunden.
- Analyse der Kosten für Sondertransporte
- Stabilisierung der Montagekapazität durch Fokus auf Schwachstellen in den einzelnen Wertströmen
- Identifizierung der begrenzenden Maschine und Anlagen, Einführung eines 18-Schicht Modells an den begrenzenden Maschinen und Anlagen, Aufbau externer, verlängerter Werkbänke
Erfolge
- Reduzierung der fehlteilbedingten Anzahl an Stillstandzeiten in den Wertströmen um 51%
- Reduzierung der fehlteilbedingten Dauer der Stillstandzeiten in den Wertströmen um 60%
- Reduzierung der Sonderfrachten um 43k je Monat bzw. 42% je Monat
- Reduzierung WIP in Bezug auf Fertigwaren um 82%
- Reduzierung Lagerbestände RHB, WIP und Fertigwaren um 1,45 Mio Euro
- Reduzierung der Nacharbeit in der Endmontage um 60%
- Erhöhung der Ausbringung in der Endmontage um 28%
Besondere Herausforderungen
- Keine Erfassung von verlässlichen Kennzahlen hinsichtlich fehlteilbedingter Produktionsstillstände
- Keine Erfassung der Ursachen für fehlteilbedingte Produktionsstillstände
- Es gibt keine Kapazitätsplanung bzw. die eigene Produktionskapazität ist nicht bekannt
- Mentalität von: Entscheidungen aus dem Bauch bzw. Bauchgefühl > fehlende KPI
- Top Management bevorzugt Erhöhung Lagerbestand statt Abstellung der Problemursache
- Haben wir schon immer so gemacht – Management entscheidet aus dem Bauch und nicht nach Fakten
- Hohe Mitarbeiterfluktuation in kritischen Bereichen
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